Das Luftschiff landete nach den Vorführungen von Hirth und Udet in Tempelhof. In der Zeit, in der die Fahrgäste ausstiegen, andere einstiegen und die Luftpost ausgetauscht wurde, wurde auch der Segler Präsident unterhalb des Rumpfes des Schiffes befestigt. Um 20.03 Uhr startete das Luftschiff erneut und zog einige Kreise über dem Flugfeld, so dass das Publikum den Segler deutlich erkennen konnte.

In einem Interview mit dem Wetzlarer Anzeiger vom 2. März 1935 schildert Wiegmeyer:

Wiegmeyer: „Wir gingen in Berlin hoch. Der Präsident, in dem ich saß, war an 2 Punkten aufgehängt. Durch eine Luke guckte der Fahringenieur zu mir herunter. Ich gab ihm meine Anweisungen, wie schnell das Luftschiff fahren sollte und machte meine Beobachtungen. Nach einer Schleife über Berlin sollte über dem Tempelhofer Feld der Start erfolgen. Die eine Festhaltevorrichtung war gelöst. Ich zog an der mittleren Ausklink-Vorrichtung. Sie funktionierte nicht. Ich riß nochmals, kam aber nicht frei. ‚Fahrt verlangsamen!‘ rief ich dem Ingenieur zu, klemmte den Steuerknüppel zwischen die Knie und hing mich mit beiden Händen an die Abzugsleine. Das wirkte. Der Präsident kam frei, ich steuerte ihn seitlich vom Luftschiff weg und begann dann mit dem Kunstflug.“

Interviewer: „Was hätten Sie denn getan, wenn es Ihnen nicht geglückt wäre?“

Wiegmeyer: „Da ich nicht in das Luftschiff übernommen werden konnte, hätte ich aussteigen müssen.“

Interviewer: „Wie bitte?“

Wiegmeyer: „Mit dem Schirm natürlich!“

Nachdem Wiegmeyer also die Verbindung zum Luftschiff, machte einige schöne Kreise, Loopings und Schwingungen mit den Flügeln für das Publikum, bevor er wieder in Tempelhof glatt landete. Dieses gewagte Manöver diente ebenfalls militärischen Forschungszwecken, war doch von deutscher Seite aus noch nie ein solcher Versuch unternommen worden.

LZ 127 Graf Zeppelin fuhr weiter nach Königsberg und landete dort am nächsten Morgen um 7.28 Uhr.

Die Deutschlandfahrt

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